Island: Heimat der Elfen und Trolle

Das gibt es nur auf Island: Elfen-Guides und Troll-Stadtpläne zeigen Touristen die Orte, an denen die Kobolde und Elfen wohnen. 


Das Bauamt der Hauptstadt Reykjavíkbeschäftigt eine Elfenbeauftragte, Erla Stefánsdóttir, die in Stadtplänen und Landkarten elfenverdächtige Stellen markiert. 


In Islands drittgrößter Stadt Hafnarfjörður, einem Hafenstädtchen in der Nähe von Reykjavík lässt es sich gut leben – nicht nur für Menschen: Hafnarfjörður soll nämlich die größte und vielfältigste Population von Elfen, Gnomen, Trollen und dem „Huldufólk“ – dem „Verborgenen Volk“ – auf der Insel beherbergen. Sogar die Elfenkönigin soll sich hier niedergelassen haben. Die Wesen aus der anderen Dimension hausen überall, in den Vorgärten der schicken Meerblick-Häuser, zwischen Steinbrocken und im Höhlengarten Hellisgerði, einem alten Lavafeld.(Quelle: https://www.welt.de/)



Auf Island ist der Glaube an die Elfen noch immer vorhanden. Inmitten der wilden Natur der zerklüfteten Vulkaninsel soll sich das kleine Volk verbergen. Und manchmal spielt es den Menschen eben einen Streich.


Unglaublich, aber wahr: Mehr als die Hälfte der isländischen Bevölkerung glaubt an Elfen. Und immerhin neunzig Prozent hält deren Existenz für möglich. Kein Wunder in einer Landschaft, die einem Fantasy-Roman entsprungen zu sein scheint.


In den Westfjorden können am helllichten Tage dichte Nebel aufkommen, die einem die Orientierung nehmen. Plötzlich scheint ein Stein menschliche Umrisse zu haben. Handelt es sich  hier vielleicht gar doch  um einen Troll, der den Sonnenaufgang vergessen hat und bis ans Ende aller Tage versteinert bleiben muss?



Das Bauministerium von Island geht mit Vorsicht um, wenn eine neue Straße oder ein Haus in Planung ist. Zu gut ist die Geschichte in Erinnerung, als ein Felsbrocken für die Erweiterung einer Hühnerfarm gesprengt werden sollte. Angeblich hörten die Hühner auf, Eier zu legen, so dass der Betrieb verkauft werden musste.
Der neue Besitzer verwarf die Sprengungspläne und konnte sich nie über zu wenige Hühnereier beklagen. Der Fels, bei dem es sich um ein Elfenhaus handeln soll, ist heute nationales Kulturgut des staatlichen Museums.


. An der "Álfaskólin", der Elfenschulein Islands Hauptstadt Reykjavík, kann man alles über die frechen Naturgeister erfahren. Seit 1995 leitet der Historiker Magnús Skarphédinsson die Schule und bietet halbtägige Ausflüge an. An deren Ende bekommt man eine Urkunde überreicht. Vorausgesetzt, man schließt das Elfenschulentraining erfolgreich ab.


In Hafnarfjörður, einer kleinen Stadt in der Nähe von Reykjavik, lebt Ragnhildur Jónsdóttir, ihr Beruf: Seherin. Die 56-Jährige sagt, sie könne das versteckte Volk sehen, sogar mit dem Huldufólk sprechen. In einem Lavafeld, durch das eine neue Straße gebaut werden sollte, hätten Elfen der Seherin gezeigt, dass dort ihre Elfenkirche sei:
"Ich fand in dieser Angelegenheit eine Umweltschutzgruppe, der ich mich anschloss. Wir haben dann in dem Lavafeld protestiert, damit die Straße die Elfenkirche nicht zerstört."



Rücksicht auf die Elfenkirchen
Die Umweltschutzgruppe "Friends of Lava" und Jonsdottir arbeiteten in dieser Sache Hand in Hand und aktivierten Hunderte Isländer, die Baustelle zu blockieren. Mit Erfolg, das Bauprojekt wurde eingestellt. Nicht unüblich in Island: Die Straßenverwaltung geht mittlerweile routiniert mit den Elfenprotesten um und findet Kompromisse: Straßen werden verlegt oder machen ungewöhnliche Schlenker, um vorhandene Elfenhäuser nicht zu zerstören.


Wer Interesse an einer individuellen Islandreise hat, der ist hier bestens beraten:

Island
Lichtspiel am nordischen Himmel


Reise-Highlights
Ausführliche Besichtigung besonderer, magischer Kraftorte
Sie entdecken die faszinierende Natur Islands in all ihren Facetten
Beste Reisezeit, um die leuchtenden Nordlichter zu sehen
Treffen mit einer Seherin und Führung durch den Stadtpark in Hafnarfjörður, wo zahlreiche Naturwesen hausen
Durchgehende Reiseleitung durch den ausgewiesenen Island-Experten Götz Dietrich Knosp
Exklusive Kleingruppe - Maximale Teilnehmerzahl: 15 Personen
Weitere Infos unter



Literaturtipps:
Erlas Elfengeschichten: Die »isländische Elfenbeauftragte« erzählt
Sie wurde als 'Elfenbeauftragte' bezeichnet, was zwar kein offizieller Titel ist, aber es stimmt: Erla Stefánsdóttir ist hellsichtig und kann Naturwesen sehen. Sie hat auch verschiedentlich geholfen, wieder Frieden zu stiften zwischen den Menschen und Naturgeistern. Dieser unterhaltsame, gleichwohl zum Nachdenken anregende Band enthält skurrile und lustige, manchmal aber auch melancholische und anrührende Geschichten und Anekdoten aus einem an seltsamen Erlebnissen reichen Leben.


Produktinformation
Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Neue Erde; Auflage: 1 (12. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3890605931
ISBN-13: 978-3890605937
Größe und/oder Gewicht: 12,3 x 1,3 x 18,5 cm

Für Kinder:
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde 
Dieses Buch lädt den Leser mit seinen märchenhaften und lehrreichen Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Feen zu einer Reise in die bunte Welt der Fantasie ein. Mit seinen lustigen Ausmalbildern ist es für Kinder ebenso geeignet wie für all jene, die im Herzen jung geblieben sind.


Produktinformation
Taschenbuch: 80 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (18. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3735790720
ISBN-13: 978-3735790729
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 5 - 8 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 18,9 x 0,4 x 24,6 cm

Mit Nepomuck auf Weltreise
Wie funktioniert eigentlich ein Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie langweilig!


Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 140 Seiten
Verlag: Nova MD; Auflage: 1., Erstauflage (12. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3961112762
ISBN-13: 978-3961112760
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 5 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 15 x 1,7 x 21 cm

Leseprobe aus dem Buch
Im Land der Geysire und Elfen
„Das ist ein Geysir”, erzählt Björk, „man nennt ihn Strokkur (Butterfass), und er ist sehr aktiv, wie du siehst.” Der Strokkur ist wirklich etwas ganz Besonderes, findet Nepomuck. Plötzlich bildet sich eine schöne blaue Blase auf dem Wasser, und dann schnellen die Wassermassen bis zu 35 Meter hoch in die Luft!
„Der Strokkur ist sehr zuverlässig”, grinst Birta. „Er lässt etwa alle 10 Minuten eine Wassersäule hochschießen, aber beim “Großen Geysir” kann man darauf manchmal warten, bis man schwarz wird.”
Nepomuck muss lachen, denn er stellt sich gerade bildlich vor, wie die Leute beim Warten alle schwarz anlaufen.
„Und wie entsteht so ein Geysir?”, erkundigt er sich.
„Ganz einfach”, erklärt Björk, „das Wasser wird durch das heiße Vulkangestein aufgeheizt und dann durch den entstehenden Druck in die Luft geschleudert.”
„Da möchte ich lieber nicht baden”, entscheidet das Kerlchen grinsend.
„Das ist auch besser so. Sonst erleben wir noch einen fliegenden Nepomuck!” Birta will sich ausschütteln vor Lachen.
„Es gibt aber noch eine Anzahl kleinerer heißer Quellen hier im Haukadulur, in denen man tat-
sächlich baden kann! Sogar im Winter, wenn die Außentemperatur unter null Grad beträgt!“, bemerkt Erik.
Das alles ist so aufregend für den kleinen Kobold, dass er jetzt richtig Kohldampf bekommen hat. „Mein Magen knurrt”, nörgelt er vorwurfsvoll. Mutter Iris schaut auf die Uhr. „Oh, ja, es wird auch langsam Zeit für einen Imbiss. Im Auto warten Stullen und Saft.”
Hoffentlich sind die Brote nicht mit Fisch belegt, denkt Nepomuck und gruselt sich bei dieser Vorstellung. Doch zu seiner Erleichterung sind sie das nicht. Mit gesundem Appetit beißt er in ein Marmeladenbrot und lauscht mit glühenden Wangen Vater Erik, der von der „Elfenbeauftragten“ Erla Stefánsdóttir berichtet, die von den isländischen Baubehörden gern hinzugezogen wird, sofern eine neue Strasse gebaut werden soll. „Erla weiß genau, wo sich die Naturwesen angesiedelt haben, und das ist gut so, denn Elfen können sehr böse reagieren, wenn man in ihr Gebiet eindringt. Oftmals musste schon völlig umgeplant werden, weil sich bei Nichtbeachtung seltsame Unfälle ereigneten. Da ist es schon besser, die Straßen gleich um die Behausungen der Elfen und Trolle herumzubauen.“
Heute habe ich viel gesehen und gelernt, denkt Nepomuck.
Zufrieden und schläfrig lümmelt er sich auf dem Rücksitz, während der Wagen langsam Richtung Reykjavik rollt.



©byChristine Erdic 

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