Hotel: Geejgarh Village Retreat

Im Rahmen einer Rundreise habe ich in diesen Hotel eine Nacht verbracht



Lage
Geejgarh ist ein winziges Dorf in Rajasthan. Das Hotel liegt mehr oder weniger mitten in der Pampa und die Straßen dorthin sind unbefestigt und verwandeln sich nach Regen in in riesige Schlammpfützen. Wen das nicht abschreckt, der kann sich gerne in einen der lokalen "BMWs" setzen, eine Mischung aus Traktor und Kutsche und wird direkt zum Hotel gefahren.


Zimmer

Die "Zimmer" sind eigentlich kleine Hütten. Sie sind karg ausgestattet, aber waren sauber und ordentlich. Fernseher oder Klimaanlage gibt es nicht. Warmes Wasser in dieser Gegend des Landes auch nur sporadisch.
Es gibt eine kleine Terrasse, auf der man schön sitzen kann.
Nachts war es doch ordentlich kalt und man hat die Koyoten (oder was das war) draußen heulen hören.



Anlage

Die Anlage besteht aus dem Hauptgebäude, in dem das Frühstück eingenommen wird und einer Reihe kleiner Häuschen. Das war's eigentlich. Die Umgebung ist idyllisch.



Essen

Das Retreat kocht nur vegetarisch (auf Wunsch auch nur vegan) und es hat sogar mir als absolutem Gemüsemuffel richtig gut geschmeckt. Das Essen ist auf westliche Gaumen zugeschnitten, auf Wunsch wird es einem aber auch in der scharfen, indischen Version vorgesetzt.
Ein besonderes Highlight war, als der Hoteldirektor für uns Chai zubereitete und wir den Tee bei schönstem Sonnenschein im Teepavillion zu uns nahmen. Grandios.


Aktivitäten

Als Erstes haben wir einen Camel kart ride gemacht. Durch die schlammigen Feldwege Rajasthan nach einem längeren Regen natürlich echt abenteuerlich. Und dann im Dunkeln ohne Straßenbeleuchtung zurück, durch gigantische Pfützen und Wasserlöcher. Es war spannend, soviel steht fest ;) Das eigentlich Tolle war aber, wie die Dorfkinder sich gefreut haben, als wir durchs Dorf gefahren sind. Wir waren die Hauptattraktion. Da die meisten hier keinen Strom hatten, waren wir wohl das Äquivalent für Fernsehunterhaltung :D




Mit dem Camelkart haben wir einen Dorfausflug gemacht. Nachdem wir die gesamte Dorfbevölkerung belustigt haben, sind wir bei einer Familie angekommen, die für uns gekocht hat. Sie haben uns ganz offen und stolz ihr kleines Häuschen, ihren Ochsen und ihr Grundstück gezeigt und uns dann gezeigt, wie man bei ihnen kocht. Einige Gruppenmitglieder haben dann auch noch mit den Dorfmännern selbstgemachte Shisha geraucht.
Der ganze Besuch war wahnsinnig interessant und die Leute unheimlich nett, offen und freundlich. Am Ende hatte sich eine ganze Kindermeute um uns geschart, die sich wahrscheinlich auch wunderte, was zur Hölle die Fremden denn so interessant finden und ob die noch nie gesehen haben, wie jemand kocht.
Die Frau des Hauses war sehr stolz als uns ihr Essen geschmeckt hat (sie hat es für uns extra mild gemacht - und mein Mund hat trotzdem gebrannt wie Feuer) und hat ihren ältesten Sohn angerufen und ihm erzählt, dass sie Weiße im Haus hat und die grade ihr Essen gelobt haben :D



Als wir dann ins Retreat zurückkehrten hatte man für uns schon eine weitere Überraschung vorbereitet: eine Tanzvorführung. Zunächst wurden wir noch orginial indisch ausgestattet und dann ging es auch schon los mit der Tanzerei. Das war wirklich cool anzusehen, auch wenn einem die Bollywoodmucke schnell auf die Nerven geht. Am Ende musste wir dann auch noch Alle mittanzen - zur großen Belustigung, der Hotelangestellten, die uns auch eifrig gefilmt haben. Danach waren wir alle fix und fertig - Bollywood-Lieder sind eeeendlos lang.


Service
Leider spricht die Belegschaft so gut wie kein Englisch, deswegen musste man sich manchmal mit Händen und Füßen verständigen, aber ausnahmslos Alle waren freundlich, bemüht und haben uns den Aufenthalt vor Ort wunderbar gestaltet.

Fazit
 Durch die abgelegene Lage kann man natürlich nicht allzuviel machen außer die Umgebung genießen und Ausflüge ins Dorf machen. Außerdem werden auch Joga- und Kochkurse, Kricketspiele usw. organisiert. Das Retreat ist einfach - heißes Wasser gibt's nur morgens - aber sauber und ordentlich und die kleinen Hüttchen sind einfach gemütlich. Leider hatten wir auch hier Pech mit dem Wetter, aber das war garnicht schlimm. Alles in Allem hat es mir hier sehr, sehr gut gefallen und ich finde, man kann hier sehr gut das echte Rajasthan kennen lernen und mal ein bisschen von den Menschenmassen der indischen Städte ausspannen. Mir fällt kein vergleichbares Hotel ein und ich würde auf jedem Fall jedem, der einen entspannten, authentischen Indien-Urlaub sucht, empfehlen.
Wertung 4/5

Zeitpunkt der Reise: März 15

Teile dieses Beitrags sind bereits in meinem anderen Blog erschienen.

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