Die Reise nach Australien–was es zu beachten gilt

Hellfire Bucht - West-Australien - Australien

In meinem Leben hatte ich das Privileg, zwei sehr tolle Reisen innerhalb Australiens unternehmen zu können – die erste war ein zwei-wöchiger Trip im Bundesstaat Victoria; die zweite dauerte ein ganzes Jahr, in dem ich insgesamt 60.000 km auf diesem unglaublichen Kontinent zurücklegte.

Nun hat aber nicht jeder so viel Zeit wie ich und kann mal eben ein Jahr in Australien verbringen. Und wer sich für eine Reise interessiert, möchte wahrscheinlich doch etwas länger als nur zwei Wochen unterwegs sein, wie ich bei meinem ersten Trip. Was wäre denn ein guter Zeitraum? Freunde von mir machen sich bald auf den Weg und haben sechs Wochen eingeplant. Hört sich gut an für mich. Sie werden ihre Reise in Sydney beginnen und haben mich gebeten, ihnen bei der Planung behilflich zu sein.

Daraufhin habe ich mir überlegt, zwei Blog-Posts zu diesem Thema zu verfassen. Der erste, den Ihr grade begonnen habt zu lesen, handelt davon, was Ihr berücksichtigen solltet, wenn Ihr eine Reise nach Australien plant: wie groß dieses Fleckchen Erde ist, wie Ihr am besten von Ort zu Ort kommt, und was für ein Klima Euch erwartet.

Der zweite Blog-Post ist dann der eigentliche Reiseplan für einen sechs-wöchigen Trip, der in Sydney beginnt. Wenn Ihr eine ähnliche Ausgangsposition habt, würde es mich freuen, wenn mein Post Euch bei Eurer Planung ein wenig inspiriert.  Doch jetzt erst mal zu den Vorbereitungen…!

Was es zu beachten gilt – Landesgröße, Kosten, Wetter

Landesgröße!

So, zu aller Anfang: Australien ist groß. Sehr groß. In einem meiner Lieblingsbücher, geschrieben von Douglas Adams, wird versucht zu erklären, wie groß der Weltraum ist. Wenn Ihr in dem folgenden Zitat “Weltraum” durch “Australien” ersetzt, kriegt Ihr vielleicht eine Idee, was ich meine:

“Dieser Weltraum ist groß. Verdammt groß. Du kannst Dir einfach nicht vorstellen, wie groß, wie gigantisch groß, wahnsinnig riesenhaft der Weltraum ist. Du glaubst vielleicht, die Straße runter zur Drogerie ist eine ganz schöne Ecke, aber das ist einfach ein Klacks, verglichen mit dem Weltraum.”

Wenn ich also von Leuten höre, die innerhalb von sechs Wochen einmal um Australien herum gefahren sind, dann kann das nur bedeuten, dass sie mehr oder weniger die ganze Zeit im Auto saßen. Deswegen denke ich, dass es eine keine besonders gute Idee ist, alles in sechs Wochen quetschen zu wollen. Ich meine, guckt Euch mal meine 60.000km-Route auf dieser Karte an –  selbst nach einem Jahr ist immer noch recht viel von Australien übrig, das ich NICHT gesehen habe!

Letzter Kartenstand

Die Kosten!

Es lässt sich nicht verschweigen: Australien ist kein billiges Urlaubsland. Um so weniger, als dass der Australische Dollar zur Zeit sehr stark ist.

Mein einjähriger Trip hat mich insgesamt knapp 14.000 Euro gekostet – was heute mit dem aktuellen Wechselkurs allerdings eher im Bereich von 20.000 Euro liegen würde. Nun hat sicherlich jeder ein anderes Budget zur Verfügung stehen, aber es lohnt sich trotzdem, im Vorhinein ein bisschen darüber nachzudenken, wie man dieses verwenden will und kann.

Das Klima (die beste Reisezeit)!

Da Australien so riesig ist, dass es sowohl ein tropisches als auch ein gemäßigtes Klima hat, darf man diesen Faktor bei der Reiseplanung nicht außer Acht lassen. Die südliche Hälfte des Kontinents hat praktisch ein europäisches Klima, inklusive der vier Jahreszeiten. Nur findet der Sommer hier um den Januar herum statt und der Winter im Juli.

Gewitter in Australiens Outback

Die nördliche Hälfte des Kontinents wiederum hat nur zwei Jahreszeiten, die Regen- und die Trockenzeit. Diese dauern jeweils sechs Monate. Die Regenzeit beginnt im Oktober und endet im März. Wie der Name schon sagt, steht sie für jede Menge feuchtes Nass, das vom Himmel fällt. Sie steht außerdem für eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die einem das Leben schon schwer machen kann, vor allem in Kombination mit der Hitze, die unerwarteter Weise größer ist als in der Trockenzeit.

Deshalb eignet sich die Trockenzeit, die von März bis Oktober geht, auch besser zum Reisen – und man muss keine Sintfluten und gesperrten Straßen fürchten. Je weiter die Trockenzeit dann voranschreitet, desto heißer und trockener wird es, bevor sich alles entlädt und die Regenzeit wieder beginnt.

Von Ort zu Ort – die Transportmöglichkeiten

Jetzt wissen wir schon, dass Australien riesig groß ist, wie es sich mit dem Klima verhält, und dass wir wahrscheinlich ein bisschen tiefer in die Tasche greifen müssen – bleibt noch eins: wie begebe ich mich von A nach B (und dann nach C)?

Selber fahren!

Ich persönlich bevorzuge es, mir einen Wagen zu besorgen, wenn ich viel von einem Land sehen will. Wenn ich selber fahre, bin ich einfach viel flexibler und habe mehr Freiheiten, und muss mich nicht um Fahrpläne und Treffpunkte kümmern und sorgen.

Geländewagen im Outback, Australien

Der Nachteil ist hier, dass dies meistens die teurere Variante ist, ob man den Wagen nun mietet oder kauft. Schließlich muss man mit einbeziehen, dass bei der Australienreise große Entfernungen zurückgelegt werden und Benzin ja auch was kostet. Trotzdem denke ich, dass es das wert ist – besonders, wenn man zu mehreren reist und die Kosten teilen kann.

Per Bus / Zug!

Australien ist mit einem sehr guten Reisebusnetz ausgestattet, das es möglich macht, zwischen den Großstädten und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten hin- und herzureisen. Oder Ihr nehmt den Zug, der auf historisch begründeten Strecken fährt: entweder einmal senkrecht durch die Mitte, oder die Ostküste hoch, oder durch die Nullarbor Ebene von Adelaide nach Perth.

Weder Bus noch Zug sind wirklich billig, und natürlich kann man nicht einfach mal zwischendurch anhalten, zum Beispiel, um sich “diesen tollen Baum da” genauer anzugucken, aber wer eh nicht so viel Zeit hat und gerne jede Menge Landschaft an sich vorbeizischen lassen möchte, der ist gut mit diesen Optionen beraten. Und sie sind preiswerter als der Mietwagen mit seinen zusätzlichen Benzinkosten.

Per Flugzeug!

Planehenge

Wenn Ihr nur für einen Kurzurlaub in Australien seid, vielleicht mit der Intention, Ayers Rock/Uluru zu sehen, ohne dafür das halbe Outback durchfahren zu wollen, dann gibt es auch noch die Möglichkeit, per Flieger zu reisen. Das interne Flugnetzwerk ist recht ordentlich und mit dem Anstieg der Billigfluglinien auch erschwinglich.

Natürlich kann man hier noch viel weniger einfach mal an interessanten Örtchen anhalten. Deswegen kann ich diese Methode denjenigen, die tatsächlich auch was von Australien sehen wollen, nicht empfehlen, es sei denn, Ihr müsst nach einem One-Way-Trip, der Euch auf die andere Seite des Kontinents geführt hat, wieder schnell zum Ausgangsort zurück.

Die Straßen auf der Fraser Insel. Manchmal auch mit Flugzeug.

Risiken

Australien ist als Reiseland recht sicher, auch wenn es einen ziemlich großen Anteil an tödlichem Getier zu beheimaten scheint. Vermutlich werdet Ihr diesem bei Eurem Besuch nicht Auge in Auge gegenüberstehen, aber Ihr solltet Euch schon informieren, wie Ihr zum Beispiel auf einen Schlangenbiss reagieren müsst, und darüber Bescheid wissen, welche Strände nicht nur Euch paradiesisch erscheinen, sondern auch giftigen Würfelquallen oder gar Haien.

Diesbezüglich sei Euch ebenfalls geraten, in den nördlichen Regionen Plätze zu meiden, die von Salzwasserkrokodilen frequentiert werden – die sind nämlich alles andere als nette Schwimmkollegen.

Warnung vor dem Krokodil

Es ist aber weitaus wahrscheinlicher, dass Euch eine der regulären Reisekrankheiten erwischt, als dass Ihr fies von einer tödlichen australischen Kreatur attackiert werdet. Also achtet auf Euren Flüssigkeitshaushalt und schützt Eure Haut vor der Sonne – denkt dran: die Ozonschicht ist hier sehr dünn! Tragt Kappe und Sonnencreme, und trinkt reichlich Wasser.

Abgesehen von diesen Maßnahmen ist Australien auch nicht gefährlicher als anderswo. Nur ab und zu muss man ein bisschen mitdenken, aber dafür ist ja der gesunde Menschenverstand da. Der sollte Euch auch immer dazu anhalten, Euch so viel und so gut wie möglich zu informieren. Das kann man gut in den jeweiligen Touristenbüros oder Nationalparks vor Ort machen, aber auch zusätzlich über die Recherche im Internet, wo ich zum Beispiel den nützlichen “Ultimativen Guide zum Überleben eines Outback-Roadtrips” gefunden habe.

Ich hoffe, ich konnte Euch eine kleine Übersicht verschaffen, was es bei Eurer Australien-Reise zu beachten gilt. Vergesst nicht, Euch auch meinen nächsten Blog-Post anzugucken, in dem ich eine Route für einen sechswöchigen Trip in Australien zusammengestellt habe, von Sydney aus! Oder habt Ihr hier vielleicht noch etwas hinzufügen? Ich freue mich über jeden Kommentar!

Dieser Blog-Post enthält ein Zitat aus dem großartigen Buch “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams. Solltet Ihr dieses Buch noch nicht kennen, rate ich Euch, alles stehen und liegen zu lassen und es sofort zu lesen!

Dieser Blog-Post wurde von Laurence geschrieben und auf Findingtheuniverse.com veröffentlicht. Übersetzung von Vera für Findingtheuniverse.de.

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